+ Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wie es in den Tagen des Noach war, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt dies: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
(Mt 24,37-44)
Gedanken zum Ersten Advent von Pia Kuhn
Advent ist eine wunderbare besinnliche Zeit mit Kerzenlicht und Wärme. Unbeschwert möchten wir diese Vorweihnachtszeit geniessen. Wir machen uns bereits jetzt Gedanken, wie wir das Weihnachtsfest gestalten möchten. Könnte etwas dazwischen kommen und alle Vorbereitungen zunichte machen?
Wie vieles konnten wir während der Pandemie nicht realisieren, das wir liebend gerne gemacht hätten. Sind wir nicht etwas vorsichtiger geworden, ja sogar unsicher? Und nun dieser Krieg, der uns seit Monaten beschäftigt und Angst macht. Flüchtlinge, die vielleicht, bevor sie sich auf die grosse Reise in eine bessere Zukunft begeben, in ihrer Heimat, ein Festessen mit ihren Lieben veranstalten. Unwissend was nachher auf sie zukommt, sind sie bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Tagelang sind sie eingepfercht auf maroden Booten, kommen endlich nach einem Horrortrip im vermeintlich sicheren Hafen an und sind bitter enttäuscht, da aussortiert wird, wer an Land gehen darf.
All diese schrecklichen Gegebenheiten, diese Bilder der Verwüstung und Zerstörung machen uns hilflos und traurig. Wie können wir helfen, wie kann dieses Elend bekämpft werden? Dürfen auch wir keine Zukunftspläne mehr haben? Wir können nicht wissen, was noch alles auf uns zukommen wird.
Mit einer gewissen Demut und Dankbarkeit für all das Wertvolle, das wir täglich erfahren dürfen und dies nicht als selbstverständlich erachten, können wir im Gebet Hoffnung schöpfen.
Gestärkt durch unseren Glauben wollen wir uns auf diese lichtvollen Tage einstimmen und mit liebevollen Gedanken und Handlungen diese Vorweihnachtszeit geniessen. Öffnen wir unsere Herzen für das Kerzenlicht und lassen es mit Liebe nach aussen leuchten.